Körperorientierte und bioenergetische Ansätze in der Traumatherapie

Die Rolle der somatischen Erfahrung und des Geruchsgedächtnisses

Autor/innen

  • Sara Invitto
  • Patrizia Moselli

DOI:

https://doi.org/10.30820/0743-4804-2025-35-17

Schlagworte:

olfactory memory, post-traumatic stress disorder, bioenergetic analysis, embodied cognition, embodied simulation

Abstract

Neuere Studien zeigen, dass die körperorientierte Psychotherapie mehr und mehr erwähnt wird, vor allem in Arbeiten über traumabezogenen Störungen. Unser Bericht unterstreicht die theoretischen Annahmen und Gemeinsamkeiten mit der verkörperten Simulation und den neuen somatischen Theorien, indem er die bioenergetische Analyse, die Verkörperung und das Geruchsgedächtnis in der Traumatherapie und der post-traumatischen Störung (PTSD) integriert. Das in sensomotorischen Erfahrungen verwurzelte verkörperte Gedächtnis formt die kognitiven Funktionen und die emotionalen Reaktionen. Das gleichermaßen in körperlichen Erfahrungen verwurzelte Trauma unterbricht diese Prozesse und führt zu Symptomen wie chronischem Schmerz und Dissoziationen. In der untersuchten Literatur wird der Einfluss von Brandgerüchen auf Personen mit posttraumatischen Störungen und auf Opfer von Kindheitsmisshandlungen hervorgehoben. Brandgerüche können den Stress und die Herzfrequenz bei Kriegsveteranen erhöhen, wobei die Empfindlichkeit gegenüber solchen Gerüchen in der Zeit nach dem Trauma zunimmt. Des Weiteren antworten Erwachsene, die in der Kindheit misshandelt wurden, mit einer schnelleren Reaktion auf schlechte Gerüche und mit einer erhöhten Heftigkeit der Symptome. Die Techniken des grounding, wie z.B. das Einnehmen einer ausgeglichenen Körperhaltung, verbessern die Atmung und die Fähigkeiten der Sinne und helfen potentiell bei der Bewältigung von Symptomen bei traumabezogenen Störungen wie dem PTSD.

Autor/innen-Biografien

Sara Invitto

Sara Invitto, PhD, SIAB and IIBA Psychologist and Psychotherapist, is Associate Professor of General Psychology S.S.D. PSIC-01/A, qualified as Full Professor in the competitive sector. She is the scientific representative of the INSPIRE Laboratory, a laboratory on the Cognitive and Psychophysiological Olfactory Processes (Department of Biological and Environmental Sciences and Technologies, University of Salento). She deals with clinical processes (e.g., anosmia) and basic processes connected to olfactory perception and the study of higher cognitive functions. Within the research topic connected to smell, she has established scientific collaborations with companies and with national and international academic structures, both in clinical research and in the field of new technologies; furthermore, she is the author of numerous publications in the field of cognitive neuroscience.

Patrizia Moselli

Patrizia Moselli, Psychologist, psychotherapist, International Trainer, Member of the Faculty and Board of Trustees of IIBA, President of the Italian Society of Bioenergetic Analysis (SIAB), Past President of FIAP (Italian Federation of of Psychotherapy Associations) member of the Board of Directors of SIPSIC (Italian Society of Psychotherapy).
36203

Zitationsvorschlag

Invitto, S., & Moselli, P. (2025). Körperorientierte und bioenergetische Ansätze in der Traumatherapie: Die Rolle der somatischen Erfahrung und des Geruchsgedächtnisses. Bioenergetic Analysis, 35(1), 17–36. https://doi.org/10.30820/0743-4804-2025-35-17

Ausgabe

Rubrik

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